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23. September 2021 -  Aufführung des Straßentheaterprojekts „Hierbleiben…Spuren nach Grafeneck“ in Bad Schussenried

Am Donnerstag, 7. Oktober 2021 ist ab 11 Uhr das Straßentheaterprojekt des Reutlinger Theater in der Tonne e.V. in Bad Schussenried auf dem Platz vor dem Gustav-Mesmer-Haus des Zentrums für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg zu sehen.
 
Hierbleiben Sigmaringen 2021 06 14 komprimiert
© Theater Reutlingen Die Tonne

Unter dem Titel „Hierbleiben… Spuren nach Grafeneck“ nimmt sich das Projekt ein historisch bedeutendes Ereignis der „Euthanasie“-Verbrechen zum Anlass. Durch die Begegnung mit den Darsteller*innen mit Behinderung im öffentlichen Raum wird auch ihre heutige Situation aufgezeigt.

Die berüchtigten „Grauen Busse“ kamen auch in die damalige Staatliche Heilanstalt Schussenried, dem heutigen Standort des ZfP Südwürttemberg in Bad Schussenried und deportierten Menschen mit Beeinträchtigungen nach Grafeneck, die dort am Tag der Ankunft ermordet wurden. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialsten im Jahr 1940 10.654 Menschen mit Behinderungen oder geistigen Erkrankungen in Grafeneck, weil Sie den Nationalsozialisten als „lebensunwert“ galten.
 
Bei diesem Projekt verbindet sich Choreografie, Musik, bildender Kunst, Medienkunst und dokumentarischen Elementen. Über eine facettenreiche Auseinandersetzung zwischen Ensemble und Publikum werden Denkanstöße gegeben, die weit über Betroffenheit einerseits und Information andererseits hinausgehen. Durch den Einsatz historischer Fakten in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum Gedenkstätte Grafeneck und dem ZfP Südwürttemberg wird ein direkter regionaler und gesellschaftlicher Bezug hergestellt.
 
Wir danken dem Verein Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben und dem ZfP Südwürttemberg, die uns nach allen Möglichkeiten bei der Umsetzung der Aufführung in Bad Schussenried unterstützen, trotz Corona“, so Projektleiter Maximilian Tremmel. Ursprünglich hätte die Premiere am 8. Mai 2020 in Reutlingen im Rahmen des Festivals Kultur vom Rande stattgefunden. Die Corona-Pandemie machte eine Neuplanung nötig, die erste Aufführung fand am 17. September 2020 in Mosbach statt.
 
Das Projekt wird gefördert durch die LEADER-Förderung und von der „Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb“ im Rahmen von „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, den Landkreis Reutlingen sowie durch Daimler Truck. Kooperationspartner sind BAFF [Träger Lebenshilfe und BruderhausDiakonie], die Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, die BruderhausDiakonie-Werkstätten Reutlingen sowie die Habila GmbH Rappertshofen Reutlingen.

Weitere Informationen, Fotos sowie Aufführungstermine finden Sie unter https://spuren-nach-grafeneck.de.
 
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