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Geschichten hinter der Geschichte - Erzählungen von Zeitzeugen aus Saulgau unD umgebung

Ort: Bad Saulgau
Antragssteller: private Arbeitsgruppe
Handlungsfeld: Kommunalentwicklung
Projektaufruf: 13
Beschlussdatum:
22.02.2022
Projektstatus:
abgeschlossen

Die Arbeitsgruppe hat bereits im Frühjahr 2021 einen Aufruf zur Sammlung von Lebenserinnnerungen der Kriegs- und Nachkriegszeit gestartet.Überwältigt von der hohen Resonanz mit über 100 eingegangenen Beitragen, beschlossen die Verantwortlichen, die Geschichten aufzuarbeiten und in einer Trilogie zu veröffentlichen. Die Erzählungen und Erinnerungen stammen von Menschen, die damals in Bad Saulgau lebten, oder auch erst später in die Region zogen. Daraus ergibt sich eine weite Vielfalt der Erzählungen. Das Buchkonzept selbst verleiht den Geschichten durch das besondere Layout zusätzlichen Charakter. Großformatige Portraits und eine kurze Personenbeschreibung vieler Erzählerinnen und Erzähler bringen dem Leser die Person hinter der Geschichte nahe. Um zusätzlich zur Buchveröffentlichung eine höhere Reichweite zu generieren, sind außerdem thematisch passende Stadtführungen in verschiedenen Sprachen sowie Veranstaltungen und Lesungen zu einzelnen Geschichten geplant. Dazu zählen unter anderem Kunstaustellungen mit Lesungen, Veranstaltungen in Schulen und Theaterauführungen.

Die Buchvorstellung und auch die Theateraäfführung fand am 25. Mai 2023 in der Stadthalle Bad Saulgau statt. Den Beginn der Bücher-Präsentation übernahm die Sängerin Judith Mutschler gefolgt von einleitenden Worten des Präseidenten der Deutschen Kriegsgräberfürsorge e.V. Wolfgang Schneiderhan.

Im Anschluss an die Buchpräsentation inszenierten Schüler aller Altersgruppen aus Bad Saulgau einzelne Geschichten der Trilogie als Theaterstück.  Auf, hinter und vor der Bühne waren über 50 Mitwirkende im Einsatz. Gespielt wurde vor einer Zuschauerkulisse von gut 800 Besuchern, darunter mehr als 40 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

Die Bilderfolge begann mit dem Jahr 1932, vor Kriegsbeginn und zeigte spielende Kinder. Weitere Szenen zeigten den Blick in ein Klassenzimmer, wo die linientreue Lehrerin mit ihren Schülern lautstark den Hitlergruß trainierte. Die abrupte Räumung des Klosters Sießen und das Leid der heimatlosen Nonnen wurden thematisiert, ebenso das Schmuggeln von Briefen von und für Insassen des Saulgauer KZs durch die Gärtnerin Rosa Hürner.


Quelle: arbeitsgruppe-slg.de
Fotos: Monika Fischer, Dr. Fritz Weiß, Thomas Scheck

Zum Abschluss betont Mitinitiatorin Mary Gelder von der Arbeitsgruppe SLG (Spuren lebendig gemacht), dass dies ein Projekt sei, dass ausddrücklich zum Nachahmen empfohlen wird. Es sei unsere letzte Chance die Erinnerungen und Schicksale dieser grauen Kriegszeit festzuhalten. 

Die Idee zum Theaterstück entstand im Rahmen der Entwicklung eines LEADER-Antrags. Das Buchprojekt allein wäre so nicht förderfähig gesewen. Finanziert wird das Gesamtprojekt zu 50 % über LEADER, die übrigen Ausgaben werden über Spenden sowie über den Verkauf der Trilogie gedeckt. 

Das Werk ist an verschiedenen Verkaufsstellen in Bad Saulgau erhältlich.